Vortragskritik zum FXCM Tag am 2.11.2018 in Wien

Referate zum Thema Trading und Börse

2.11.2018, FXCM Tag in Wien

13:30 - 14:00 Einlass und Begrüβung Kourosh Khanloo/Benny Menzel

14:00 - 15:30 Trading als Business Stefan Sillmann

15:30 - 16:00 Kaffeepause -

16:00 - 17:00 Behalten Sie den Überblick - Hebel, Märkte und Analysen Benny Menzel

17:00 - 18:30 Sieben Fehlerquellen in der Anwendung der Markttechnik Michael Voigt

18:30 - 21:00 Abendbuffet

Während in den vorigen Jahren einzelne oder alle Vortragstage von FXCM an die Kontogröße bei FXCM gekoppelt waren, stand der FXCM Tag 2018 allen offen, die sich anmeldeten. Das tat der Veranstaltung gut. Der Vortragssaal war gefüllt bis auf den letzten Platz.

Dieser Platz war das Nobelhotel Kempinsky in Wien, ein denkmalgeschütztes Gebäude der Ringstraße. Es wurde vor einigen Jahren unter Vorgabe des Bundesdenkmalamtes sehr aufwändig und unter Berücksichtigung seiner Geschichte renoviert. Das Service in dem Hotel ist so, wie in Luxushotels üblich: diskret, im Hintergrund und perfekt. Ebenso das Essen: Ob Mehlspeisen zum Kaffe oder Fisch, Fleisch, Gemüse zum Abendbuffet, alles erlesen.

Vortrag Stefan Sillmann

Sillmann ist Sportcoach und nähert sich dem Thema Coaching von der körperlichen Seite. Etwa forderte er seine Zuhörer auf, die Hände zu falten. Daran, welcher Daumen oben liege, machte er fest, ob jemand eher ein emotionaler oder rationaler Typ ist. Meinem Kollegen und mir schien das bezogen auf die eigene Person zu einem jeweils falschen Ergebnis zu führen. Trader werden von Sillmann typisiert und in Gruppen eingeteilt. Oder er zeigte uns Übungen für bessere Konzentration beim Trading.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit Finger-Übungen oder Einteilungen meiner in eine von 4 Gruppen mehr Geld aufs Konto bekomme als ohne. Doch vielleicht mangelt es mir an Fantasie.

Übrig bleibt, dass körperliche Betätigung immer die Leistungsfähigkeit steigern wird. Wenn die Übungen dem Konto direkt nicht helfen sollten, machen sie immerhin Spass und nützen dem Körper per se.

Der Vortrag und auch Herr Sillmann selbst sind kurzweilig und charmant. D.h. sollten Sie einen von Sillmanns Vorträgen in ihrer Nähe besuchen können, verpassen sie ihn nicht.

Vortrag Benny Menzel

Menzel stellte Software von FXCM vor. Viele Kunden waren im Saal, doch keiner davon kannte diesen Teil der Software, obwohl er kostenfrei zu nutzen war. Es handelte sich dabei etwa um ein Tradingtagebuch mit vielen nützlichen Möglichkeiten. Die FXCM Software erstellt wichtige Zahlen dieses Tagebuchs vollautomatisch. Weiters kann ein Wirtschaftskalender in die tägliche Chartbeobachung eingebunden werden. Und es gibt eine Programmiersprache für FXCM und viele spannende Datenschnittstellen.

Der Vortag war kurzweilig und das Thema für Kunden und (noch?)-nicht-Kunden interessant.

Vortrag Michael Voigt

Der Höhepunkt kommt zuletzt. Die schwierigste Aufgabe für den Vortragenden auch. Ich weiß nicht, wieviele Bücher Michael Voigt geschrieben hat. Ich selbst kenne 8. Im Publikum saßen Leute, die eben erst mit Trading begonnen hatten und solche, die alle 8 Fachbücher studiert hatten. Wie hält man Leute aus so einer breit gefächerten Zielgruppe bei Laune? Die einen werden schnell überfordert sein, die anderen schnell gelangweilt.

Voigt schlug sich gut. Seine ersten Punkte richteten sich an jene, die weniger Vorwissen hatten. Er besprach Basis-Konzepte wie "das Orderbuch und seine Teilnehmer" ausführlich.

Gegen Ende des Vortrages sprach er jene an, die Dinge hören wollten, die auf seinen Büchern aufbauten. Er zeichnete die Thematik der verschiedenen ineinanderzahnenden Trendebenen und zeigte "Kippbilder".

Voigts Vortrag war mit besonderer Sorgfalt vorbereitet: etwa Beamer-Bilder, die sich parallel zum Referat Stück für Stück aufbauten. Nach dem Vortrag stand er noch lange und geduldig für Fragen zur Verfügung.

Ebenso wenig wie Schuhe-machen oder Geige-spielen kann man Trading in ein paar Webinaren lernen oder in einem Kurs von ein oder zwei Wochen. Hunderttausende von Trading-Lehrern sind unterwegs und zeigen anderen kostenlos oder gegen Geld, wie es geht. Man muss diese Sachen einlernen, üben und lange anwenden. Oft stellt man nach Monaten fest: Man hat den Aufwand umsonst gemacht, der angebliche Heilige Gral gerinnt zu Sand und rieselt durch die Finger.

Was Voigt von der überwältigenden Mehrheit der Trading-Lehrer unterscheidet: Was er sagt, bringt Geld am Markt. Nicht morgen und nicht in einem Jahr, und nicht ohne praktische Übungen, - doch überhaupt mal.

Wenn Sie also die Gelegenheit bekommen, Voigt zu hören, verpassen Sie ihn nicht.

Zusammenfassung

Man hat aus den vergangenen FXCM Tagen gelernt, das Beste behalten und für 2018 einen sehr harmonischen und vielfältigen Tag zusammengestellt.